Wie sich auch der Lebendfutterfang vereinfachen lässt

Bei der Auswahl des Kellers (inkl. Haus) war mir doch tatsächlich entgangen, daß direkt hinter dem Grundstück ein äußerst ergiebiges Tümpelgewässer vorhanden ist. Entlang dem angrenzenden Acker liegt ein Graben, welcher bisher immer ausreichend Wasser führte und meine Fische seit dem Einzug täglich mit bestem Lebendfutter versorgt. Selbst bis tief in den Dezember hinein konnte ich ausreichende Mengen Daphnien, schwarze Mückenlarven und Cyclops ernten. Der abendliche Gang zum Tümpeln ist also inzwischen fast zu einem Ritual geworden - was für ein Luxus.

Anfang Januar sanken die Temperaturen dann aber für einige Tage unter den Gefrierpunkt und die Menge an Daphnien ging deutlich zurück. Es war zwar immer noch durchaus einiges an Cyclops zu erbeuten, aber der Zeitaufwand für ausreichende Mengen stieg merklich an. Zudem hatten meine Rotrücken mal wieder Larven auf einem Blatt kleben und ich ging davon aus, daß ich in Kürze häufiger feinstes Lebendfutter benötigen würde (meiner Erfahrung nach ist Tümpelstaub bei der Aufzucht verschiedener Jungfische Artemia deutlich überlegen). So kam ich auf die Idee das benötigte Futter doch einfach während meiner Abwesenheit automatisch fangen zu lassen.

Abbildung 1: Auto-Tümpler-Baumaterialien für den zweiten Prototypen Abbildung 2: Zweiter Prototyp Abbildung 3: Zweiter Prototyp

Abbildung 1:Auto-Tümpler-
Baumaterialien für den
zweiten Prototypen

Abbildung 2: Zweiter Prototyp

Abbildung 3: Zweiter Prototyp

Material

So war ich mal wieder auf der Suche nach geeigneten Materialien und wurde fündig:

  • Ein Stück extrudierten Polystyrol-Hartschaum (um jetzt keine Markenbezeichnung zu nennen)
  • Zwei Siebe aus einem Artemia-Siebsatz (kleinste und eine mittlere Maschenweite)
  • Ein steckbarer tschechischer Luftheber
  • Ein Plastikbecher mit Deckel
  • Ein Stück Schlauch 4/6
  • Eine Schloßschraube samt Mutter und zwei Unterlegscheiben
  • Ein Stück Draht

Natürlich braucht der Luftheber auch noch ein wenig Luft und eine benötigte, ca. einen Meter lange Kunststoffstange zur windsicheren Befestigung des Auto-Tümplers am Ufer ist auf Abbildung 1 auch nicht abgebildet.

Abbildung 4: Auto-Tümpler-Duo in Aktion Abbildung 5: Unterbringung der Pumpe Abbildung 6: Ausbeute nach ca. 2 1/2 Stunden

Abbildung 4: Auto-Tümpler-Duo in Aktion

Abbildung 5: Unterbringung der Pumpe

Abbildung 6: Ausbeute nach
ca. 2 1/2 Stunden

Aufbau

Der Aufbau selber stellte sich denkbar einfach dar: Für die Artemiasiebe wurde ein entsprechender Ausschnitt in die Hartschaumplatte geschnitten, für den Luftheber ein entsprechendes Loch gebohrt (hierfür bietet sich ein Stück Rohr gleichen Durchmessers als "Kernbohrer" an) und die Schlossschraube inkl. Draht entsprechend befestigt. In die Seitenwände des Plastikbechers habe ich dann noch Löcher gebohrt, die das Ansaugen größeren Drecks verhindern. Der Deckel des Bechers verhindert, daß Schwebeteile vom schlammigen Grund des Grabens angesaugt werden (diese könnten das feine Artemiasieb verstopfen). Diese Konstruktion wurde dann mit Hilfe der Kunststoffstange im Grabens fixiert.

Ausbeute

Mit der Ausbeute bin ich mehr als zufrieden, die Mengen an Cyclops reichen aus, um alle meine Zwerge täglich damit zu versorgen. Nach zweitägiger Laufzeit ohne Leerung konnte ich das obere Artemiasieb gut halbvoll mit Cyclops entnehmen. Das war ein wahrer Festschmaus.

Als Pumpe kommt übrigens ein kleine Membranpumpe zum Einsatz, welche den Betrieb von sicher drei Auto-Tümplern zuläßt. Zum Schutz vor Regenwasser wurde diese in einer Plastikdose mit einigen kleinen Bohrungen untergebracht. Im Sommer ist durchaus der Einsatz einer Solarpumpe denkbar, wobei hierbei die mögliche morgendliche Ernte ausfiele. Allerdings gehe ich im Sommer auch eher davon aus, daß ich die Futtermenge sehr schnell die Auffangkapazität des Auto-Tümplers übersteigen wird. Hier ist sicher noch Optimierungspotenzial vorhanden.

Weitere Bilder

HoKaTü bei Schnee und Eis HoKaTü bei Schnee und Eis  Wo ist der Auto-Tümpler